: Faulig riechende Argumente
betr.: „Der Privilegierten-Kampf“
Leider interessiert mich der Dinosaurier Karl Marx ebenso wenig wie der x-te 68er Sonderband der taz. Daher kann ich nur darüber staunen, dass der historische Bartträger von Herrn Füller posthum zum Befürworter von Studiengebühren erklärt wird.
Ich kenne Kindergartenbeiträge aus eigener Erfahrung. Bei uns in NRW können die Beiträge in der Tat empfindliche Höhen erreichen, wenn die Eltern gute „Mittelschicht“-Einkommen beziehen. Eltern mit kleinen Einkommen zahlen nur einen Bruchteil davon.
Ein Fünftel der Menschen, die ein Studium beginnen, kommen aus der Arbeiterklasse, so lese ich in dem Artikel. Was bitte verbessert sich für dieses Fünftel durch Einführung von Studiengebühren? Stimmt, die kommen gar nicht erst auf die Idee, ein Studium zum Wohle der Kreditinstitute aufzunehmen und bleiben lieber gleich in ihrer „Klasse“.
Selbst angenommen, Studiengebühren würden sich nach dem Einkommen der Eltern richten, wie lange soll ein Mensch denn von seinen Eltern abhängig sein? Außerdem, wenn diese Eltern so gut verdienen, wofür werden dann deren Einkommensteuern ausgegeben? Die Argumente für Studiengebühren riechen irgendwie faul.
H.-J. SITTEK, Moers