Fall Hoyzer : HSV und St. Pauli verpfiffen
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) geht davon aus, dass der Skandalschiedsrichter Robert Hoyzer zwei Spiele Hamburger Vereine zu deren Ungunsten manipuliert hat. Die Wertung dieser Partien werde nun so schnell wie möglich von der Sportgerichtsbarkeit überprüft, kündigte DFB-Präsident Theo Zwanziger gestern an. Es handelt sich um die Regionalliga-Partie Eintracht Braunschweig gegen FC St. Pauli am 5. Juni 2004 (3:2) und das Pokalspiel SC Paderborn gegen Hamburger SV am 21. August 2004 (4:2). Zuvor hatte der DFB Einsicht in die Akten der ermittelnden Staatsanwaltschaft Berlin genommen, in denen auch umfangreiche Aussagen Hoyzers enthalten sind (Bericht Seite 2).
Anhänger des Hamburger SV fühlen sich durch den Schiedsrichterskandal betrogen und fordern vom DFB Geld zurück. HSV-Fans, die zum manipulierten Pokalspiel des HSV nach Paderborn gereist waren, können im Internet (www.hsv-supporters.de) ein an den DFB adressiertes Formular herunterladen. Mit dem Schriftstück versuchen die betroffenen Fans, die Kosten für Anreise und Eintrittskarten einzuklagen.
1.600 bis 1.800 Fans waren zu dem Spiel nach Paderborn gefahren. „Wir hatten mehrere Aufforderungen von HSV-Anhängern, aktiv zu werden. Wir wollen zeigen, dass nicht nur der HSV betrogen wurde, sondern auch die Fans. Und das lassen wir uns nicht gefallen“, sagte der HSV-Fanbeauftragte Sven Freese. AP/LNO/TAZ