Fahrrad von Christian Ströbele installiert : Als schwebte er über unseren Köpfen
Hans-Christian Ströbele war Mitgründer, Förderer und Freund der taz. Zu seinen Ehren hat die taz nun einen Gedenkort im taz Neubau eröffnet.
Aus der taz | Dieses Jahr, 2025, hätte Hans-Christian Ströbele seinen 86. Geburtstag gefeiert. Zwei Tage vor diesem Ehrentag, am 05. Juni 2025, ist in einem festlichen Rahmen sein Fahrrad, das Ströbele-Rad, als Denkmal im Panoramaraum des taz Neubaus an der Friedrichstraße 21 angebracht und damit ein kleiner Gedenkort Gedenkort für den verstorbenen taz-Freund Hans-Christian Ströbele eingeweiht worden.
Mit der Einweihung dieses Ortes für den am 29. August 2022 verstorbenen taz-Förderer und -Freund wurde ein der Beschluss der Genossenschaftsversammlung vom Herbst 2023 ins echte Leben gehievt.
Es galt, dem Mitbegründer und Unterstützer der taz einen Ort des Andenkens zu schaffen und damit sein Engagement (nicht nur) für die taz zu würdigen. Hans-Christian Ströbele selbst hatte sein berühmtes Fahrrad der taz vermacht.
Das Fahrrad hängt
Es hängt jetzt an Stahlseilen im schmuckesten Raum der taz in sechs Meter Höhe: Eine Stele aus Berliner Gehwegplatten – auch „Schweinebauch“ genannt – verweist auf Bodenhöhe auf die Fahrrad-Installation.
Viele frühere Weggefährt*innen von einst waren zur Feier gekommen, um diesen Moment der Einweihung des einst so wichtigen und nun skulpturalen Fahrrads gemeinsam zu feiern.
Nicht nur bildlich, sondern auch durch Redebeiträge von Juliana Ströbele-Gregor, der Witwe Hans-Christians, Kalle Ruch, einst Geschäftsführer der taz, Konrad Litschko, Politikredakteur der taz, taz-Chefredakteurin Ulrike Winkelmann und Ehmi Bleßmann, Eventmanagerin des Ströbele-Abschieds 2022.
Unseren Schwerpunkt zu Ehren von Ströbeles Leben – über gestohlene Fahrräder, seine Zeit als Politiker, aber auch Eindrücke von der Trauerfeier und den Nachruf des Ströbele-Biografen Stefan Reinecke – lesen Sie unter: taz.de/christian
Für Schmunzeln sorgten die zahlreichen Anekdoten zum Rad, das so einige Diebstähle überstand und doch wieder zu seinem Besitzer zurückkehrte.
Ströbele inspirierte
Die Reden umrissen nicht nur sein Wirken, sondern unterstrichen die Kraft und Inspiration, die von Hans-Christian Ströbele in ganz unterschiedlichen Kontexten ausging. Sie thematisierten aber auch das komplexe Verhältnis zwischen der taz und Ströbele, das von Nähe und Distanz gleichermaßen geprägt war.
Unterstrichen wurden ebenso Ströbeles Mut und das Durchhaltevermögen, unangenehme Dinge zu thematisieren und sich mit aller Kraft für das schier Unmögliche einzusetzen.
Eigenschaften seiner Person, die heute außergewöhnlich wirken, weil diese Courage allen heute aktiven Politiker*innen nicht zu eigen scheint.
Der neue Gedenkort samt schwebendem Fahrrad soll künftig ein Ort des Zusammenkommens werden, um das Andenken an Ströbele zu bewahren. Der Panoramaraum, aus dessen Fenstern ein besonders schöner Blick auf Kreuzberg, Ströbeles Wahlkreis, möglich ist, wird im Rahmen von taz-Hausführungen oder Veranstaltungen der allgemeinen Öffentlichkeit zugänglich sein. 🐾