FLÜSSIGES GOLD : Fettpolster als Stammzellen-Quelle
WASHINGTON | „Flüssiges Gold“ an Bauch und Hüften: Die Fettpolster des Menschen bergen einen Fundus an Zellen, die sich in eine Art embryonale Stammzellen umwandeln lassen. Diese Entdeckung machten Forscher der Stanford-Universität in Palo Alto, Kalifornien, bei der Untersuchung von Fettzellen, die sich vier Schwergewichtige im Alter von 45 bis 60 Jahren absaugen ließen. In den Proceedings der US-Akademie der Wissenschaften (PNAS) berichten die Wissenschaftler, dass sich die Fettzellen aus dem Bauchspeck leichter und erfolgreicher zu sogenannten induzierten pluripotenten – also vielseitig verwendbaren – Stammzellen verarbeiten lassen als die bisher meist benutzten Hautzellen. „Wir haben eine große natürliche Quelle identifiziert“, sagte Koautor Michael Longaker. Er bezeichnete abgesaugte Fettzellen als „flüssiges Gold“. Hautzellen müssen im Labor erst drei oder mehr Wochen vorbehandelt werden, bevor sie induzierte pluripotente Stammzellen werden können, erläutern die Autoren. Fettzellen dagegen lassen sich sofort umwandeln. Sie können von ihrem embryonalen Zustand in Knochen-, Muskel- und Fettzellen umprogrammiert werden. (dpa)