FILMTIPP : „Sturm“ von Hans-Christian Schmid
Ein Verfahren vor dem UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag ist ein juristisch und politisch hochkomplexer Prozess. Hans-Christian Schmid hat schon in seinen Filmen „23“, „Crazy“, „Lichter“ „Requiem“ gezeigt, dass er sich gerne an komplizierten Stoffen abmüht und dabei nie die bequemen, einfachen Antworten liefert. „Sturm“ ist nun sein ambitioniertester und teuerster Film. Anders als Tom Tykwer, dessen „The International“ ja ebenfalls auf der diesjährigen Berlinale lief, hat Schmid die Fallen einer internationalen Produktion vermieden und einen Autorenfilm im besten Sinne des Wortes gedreht, der ausgezeichnet recherchiert und erzählt ist, und zumindest eine Ahnung davon vermittelt, welche moralischen Abgründe sich bei der Aufarbeitung des inzwischen fast schon vergessenen Krieg in Bosnien-Herzegowina öffnen.
■ GÖ: Stern-Theater, H: Hochhaus-Lichtspiele, HB: City-Filmtheater,OL: Casablanca-Programmkino, OS: Cinema-Arthouse■ HH: 3001 Kino, Abaton-Kino, Holi, KI: Traum-Kino