Expräsident Mexikos ist frei

MEXIKO-STADT afp ■ Der wegen blutiger Niederschlagung von Studentenprotesten in den 70er-Jahren angeklagte ehemalige mexikanische Präsident Luis Echeverría kommt nicht in Haft. Wie ein Sprecher des Sonderermittlers Ignacio Carrillo mitteilte, lehnte der zuständige Bundesrichter ein Gerichtsverfahren gegen den 82-jährigen Expräsidenten mit dem Hinweis der Verjährung ab. Der Sonderermittler kündigte Berufung gegen die Entscheidung des Gerichts an. Er wies darauf hin, dass Menschenrechtsverbrechen nicht verjährten. Echeverría war von 1970 bis 1976 Präsident des mittelamerikanischen Landes und wird allgemein für den Tod der Studenten verantwortlich gemacht. Die Partei der institutionellen Revolution (PRI) reagierte empört auf die Anklage. „Versuche des Staates, seine politischen Gegner zu zerstören“, werden sie nicht hinnehmen, unterstrichen sie in einer Erklärung. Echeverrías Anwalt begrüßte die Entscheidung des Richters als Beweis für die „Unabhängigkeit der mexikanischen Justiz“.