: Explosion in Kernbrennstoffabrik
Moskau (adn) — In einer Kernbrennstoffabrik in der ostkasachischen Stadt Ust-Kamenogorsk hat sich nach Angaben der 'Iswestija‘ am Mittwoch ein schweres Explosionsunglück ereignet. Die Explosion löste einen Brand aus, der die Werkhalle, in der Beryllium-Metall für Kernreaktoren gewonnen wird, stark beschädigte. Todesopfer hat es der Zeitung zufolge nicht gegeben. Doch sei durch die Rauchentwicklung eine bislang unbekannte Menge an hochgiftigen Schadstoffen über die rund eine halbe Million Einwohner zählende Stadt niedergegangen. Rauchgasschwaden hätten das Stadtgebiet geradezu verdunkelt. Viele Menschen seien panikartig aus ihren Wohnungen geeilt und hätten die Stadt verlassen. Vielerorts seien Fußgänger und Autofahrer mit Gasmasken zu sehen gewesen.
Nach vorläufigen Angaben hat eine Wasserstoffexplosion das Unglück verursacht. Gegenwärtig arbeiten der 'Iswestija‘ zufolge mehrere Notstandskommissionen, um das wahre Ausmaß der Katastrophe festzustellen und Maßnahmen zur Beseitigung ihrer Folgen einzuleiten. Spezialisten der Kernbrennstoffabrik zufolge sei die Konzentration des Berylliums im Feuer nicht hoch gewesen, so daß das Schlimmste nicht eingetreten ist. Die Moskauer Zeitung verweist darauf, daß die Produktion in diesem Werk bis vor kurzem noch als streng geheim galt. In unverantwortlicher Weise sei diese Fabrik mitten in die Stadt gebaut worden.
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