Exotisches vermarkten: Im Angebot: Grenzregionen
Der Reisepavillon - Marktplatz für internationales anderes Reisen - gastiert in München. Schwerpunkt sind Länder und Regionen am ehemaligen Eisernen Vorhang
2009 jährt sich zum 20. Mal der Fall des Eisernen Vorhangs. In der Folge von 1989 mussten sich die Länder entlang und jenseits desselben in vielerlei Hinsicht neu positionieren: gesellschaftlich, politisch, kulturell und ökonomisch. Zum Jubiläum ist der Schwerpunkt des diesjährigen "Reisepavillons", des "Marktplatzes für internationales anderes Reisen", das Grüne Band. Auf dem 19. Reisepavillon in München werden schwerpunktmäßig touristische Angebote der Länder am ehemaligen Grenzstreifen präsentiert. Im Rahmenprogramm werden der Naturschutz sowie Regionalentwicklungsprojekte und weitere Vorhaben zur Diskussion stehen.
"Auf die reiseerfahrene westliche Welt üben diese Destinationen eine große Anziehungskraft aus. Insbesondere für jene Reiseveranstalter, die das Besondere, Exotische oder Unberührte vermarkten, sind die großräumigen Naturlandschaften und die unbekannten Kulturen "im Osten" ein potenzielles Eldorado", sagt Anke Biedenkapp, Organisatorin des Reisepavillons. Allerdings sorge die fehlende Verkehrs-, Unterbringungs- und Dienstleistungsinfrastruktur bei der Umsetzung touristischer Vorhaben für vielfältige Probleme. Darüber hinaus seien ethnische (Grenz-)Konflikte sowie eine sich vergrößernde Schere zwischen Arm und Reich eine enorme Herausforderung für die Zivilgesellschaften und die ökonomische Neuorientierung der postkommunistischen Regierungen jenseits des Grünen Bandes.
Der Reisepavillon will Katalysator für nachhaltige Produkte sein, die sich am Markt profilieren. "Ein Katalysator vom reinen Angebot hin zum Endverbraucher. Wir wollen mit unserem Auftritt auf der Messe in München auf eine breite Konsumentengruppe zugehen", "sagt Biedenkapp. Nachhaltigkeit geistere zwar durch alle Medien. "Aber es ist weit davon entfernt gesellschaftlich umgesetzt zu sein", weiß die Fachfrau. "In der Praxis sei der Geldbeutel und das Lustprinzip der wichtige Entscheider. "Deshalb ist es wichtig zu zeigen, dass Reisen genauso viel Spaß machen kann, wenn es mit einem guten Gewissen verbunden ist und obendrein nicht teurer ist." EDITH KRESTA
Vom 26. 2.-2. 3. 2009 findet der Reisepavillon in München statt, in enger Kooperation mit der Reisemesse f.re.e. www.free-muenchen.de, www.reisepavillon.de
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