■ Ex & Hopp: Lang lebe der Gelbe Sack
Was haben wir geschimpft über DSD und Grünen Punkt und Gelben Sack! Gerade wir Ökos: Müllpolitischer Unsinn, haben wir gesagt, eine ökologische Mogelpackung undsoweiter undsofort. Aber jetzt ist es an der Zeit, Abbitte zu leisten.
Irgendwie ist es mit dem Gelben Sack wie mit den Autos: Alle wissen, daß es ökologischer Nonsens ist, aber wenn man's schonmal hat, und außerdem ist es ja so praktisch, gerade wenn man mal was transportieren will. Kurzum, die DSD-Dealer haben mich in den Sack gesteckt, in den gelben. Und das kam so: Die Vermieterin hatte in ihrer unendlichen Weisheit entschieden, daß jetzt doch lieber ihre Kinderlein in unserer Wohnung einziehen sollten. Juristisches Hickhack, dann doch neue Wohnung gefunden, Umzug vorbereitet, aber dann: Wie transportieren wir bloß die ganzen Pullover, Bettdecken, Jacken und Hosen? Bananenkartons? Aber wohin damit danach? So viel Altpapier produzieren wir doch in zwei Jahren nicht.
Die Lösung kam von der Rolle, die uns die Entsorgungsbetriebe frei Haus geliefert hatte. Ich sag Ihnen, der Gelbe Sack ist i-de-al für den Umzug: Man sieht, was drin ist (wichtigwichtig, wenns ans Auspacken geht), viel strapazierfähiger als die blauen Säcke von Tengelmann und außerdem umsonst. Hinterher kann man immer noch den DSD-Müll reintun. Außerdem freut sich das Tragepersonal, wenn es zwischen den bandscheibenmordenden Chiquita-Bücherkisten mal was Leichteres gibt, was zudem auch noch flugfähig ist. Also: Wenn dereinst DSD und grüner Punkt längst auf dem Müllhaufen der Geschichte gelanden sein sollten, der Gelbe Sack er lebe hoch!
Jochen Grabler
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