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Evakuierungen auch auf HawaiiTsunami erreicht Hawaii

Etwa ein Meter hohe Wellen erreichten die Küste von Hawaii. Größere Schäden werden nicht erwartet. Auf den Philippinen wurden die Menschen aufgefordert, ins Landesinnere zu fahren.

Ein Wissenschaftler in Honululu erklärt, wie schnell die Tsunamiwellen auf Hawaii zurollen werden. Bild: dapd

HONOLULU/MANILA dapd/afp | Der von einem schweren Erdbeben am Freitag vor der Küste Japans ausgelöste Tsunami hat die Küste von Hawaii erreicht. Am frühen Freitagmorgen (Ortszeit) trafen etwa ein Meter hohe Wellen zunächst die Inseln Oahu und Kauai, wie das Pazifische Tsunami-Warnzentrum auf Hawaii bekannt gab. An der Küste Mauis erreichten die Wellen sogar eine Höhe von zwei Metern. Experten warnten, dass die Wellen noch größer werden könnten. Allerdings rechne man nicht damit, dass sie auf Hawaii größere Schäden anrichten würden.

Im Badeort Waikiki bahnten sich die Wellen ihren weg über eine Schutzmauer und stoppten noch vor den dortigen Luxushotels. Anwohner der Küstenregionen wurden evakuiert und Touristen in Waikiki wurden in höhere gelegene Stockwerke ihrer Hotels gebracht.

Auch an der US-Westküste, wo der Tsunami zwischen 17 und 17.30 Uhr (MEZ) erwartet wird, wurden Evakuierungen angeordnet.

Nach dem schweren Erdbeben vor der Küste Japans hatten auch der US-Bundesstaat Hawaii und die Philippinen Evakuierungsmaßnahmen wegen eines drohenden Tsunamis eingeleitet. "Wir haben etwa vier Stunden, um die Küste zu räumen", sagte John Cummings vom Katastrophenschutzamt in der hawaiianischen Hauptstadt Honolulu am Freitag. "Es sieht so aus, als wenn es sich um ein sehr ernstes Ereignis handelt."

Die ersten Warnsirenen schlugen gegen 22.00 Uhr Ortszeit (9.00 Uhr MEZ) Alarm und sollten jede weitere Stunde losgehen. Die ersten Wellen sollten die Inselkette Hawaii gegen 2.55 Uhr Ortszeit treffen. Die Behörden organisierten Busse, um die Menschen in Sicherheit zu bringen. Hawaii liegt etwa 4.000 Meilen östlich des Epizentrums des Bebens.

Auch auf den Philippinen wurden die Menschen aufgefordert, sich "weiter ins Landesinnere" zu begeben. Vor allem Menschen, die nahe der Pazifikküste lebten, wurde "dringend geraten", die inneren Landesteile aufzusuchen, teilte der nationale Rat zu Risikoreduzierung mit. Seismologen hätten vor Wellen von bis zu einem Meter Höhe gewarnt, die die Küste zwischen 17.00 und 19.00 Uhr Ortszeit (10.00 bis 12.00 Uhr MEZ) treffen könnten. Insgesamt wurde die Tsunami-Warnung für 19 der 79 Provinzen des Landes ausgesprochen.

Im US-Pazifikterritorium Guam wurde ebenfalls die Küste evakuiert. Die Regierung von Guam teilte mit, alle Strände seien geschlossen worden, bis auf weiteres dürfe sich niemand an die Küste begeben. Eine Tsunami-Vorwarnung wurde auch für Französisch-Polynesien ausgesprochen, allerdings noch keine Alarmphase. Die Behörden prüfen derzeit noch, ob die südpazifischen Inseln ebenfalls von Tsunami-Wellen getroffen werden könnten.

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