Eva Bruhns, Technische Redakteurin; Jörg Schmiedekind, Architekt: Einblick (804)
Eva Bruhns ist 1970 in Berlin geboren. Sie ist im Märkischen Viertel aufgewachsen und landete über Stationen im Wedding, Kreuzberg und Neukölln heute im beschaulichen Friedenau. Bruhns ist fotografische Autodidaktin.
Jörg Schmiedekind ist 1963 in Ludwigshafen/Rhein geboren. Er ist zum Studium 1984 nach Westberlin gekommen und geblieben, auch als Studium und Westberlin passé waren. Über die Malerei ist er zur Fotografie gekommen.
Auszüge aus Bruhns und Schmiedekinds Fotoserie „Hart am Wasser“, in der die beiden auffällig unidyllische Reisebilder versammeln, sind als Bilderstrecke im Programmteil dieser Ausgabe zu sehen.
taz: Welche Ausstellung in Berlin hat euch zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum?
Eva Bruhns, Jörg Schmiedekind: Wir mochten Peter Bialobrzeskis „Zweite Heimat“ im Haus am Kleistpark. Bialobrzeski hat einen ähnlichen Blick wie wir auf die vermeintlich unwesentlichen Dinge des Alltags. Einen etwas konzeptuelleren Blick auf den Stadtraum abseits des Spektakels zeigte André Kirchner mit seinen Stadtbildern aus dem Westberlin der 1980er Jahre ebenfalls im Haus am Kleistpark und mit seinen Bildern vom Stadtrand Berlin 1993–94 in der Berlinischen Galerie.
Welches Konzert oder welchen Klub in Berlin könnt ihr empfehlen?
Unser Lieblingskonzert dieses Jahr hat außerhalb Berlins stattgefunden: Sven Helbig mit dem Chor der Bolshoi Oper Minsk im Friedrich-Wolf-Theater in Eisenhüttenstadt. In Berlin gab es das Programm in der Musikbrauerei im Prenzlauer Berg.
Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleitet euch zurzeit durch den Alltag?
Wir sind eher online zugange und lesen dort sehr durchmischt, in der Hoffnung, dabei die Blase auch einmal zu verlassen.
Was ist euer nächstes Projekt?
Wir planen eine neue Ausstellung im Atelier Kirchner: Bilder vom Umbau der Berliner City-West, vom Dämmerzustand der Nachwendejahre bis zum „neuen Glanz“ heute.
Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht euch am meisten Freude?
Fotografisch ist der stadträumliche Alltag unser Dauerthema. Freude lauert also im Prinzip an jeder Ecke unseres Alltags. Und ganz besonders, wenn wir uns dazwischen mit unseren Fahrrädern bewegen können.
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