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■ Eurotaz - diese Woche zusammengestellt von taz-BrüsselThema: EG im Umbruch

Die Zukunft des alten Kontinents scheint plötzlich wieder völlig offen: Einigt sich Europa, und zerfallen die Nationalstaaten? Verlieren die etablierten Parteien ihre Macht, und werden von regionalen und wirtschaftlichen Interessengruppen abgelöst? Ist die jetzige Krisenperiode der EG ihr Wende- oder ihr Endpunkt?

Zum ersten Mal seit den Anfängen der EG wird nicht nur auf Eurokraten- und Ministerebene um den richtigen Kurs gestritten. Die Betroffenen selbst melden sich zu Wort — nicht immer nach dem Geschmack der EG-Architekten.

Vor einem halben Jahr noch schwelgten die Staats- und Regierungschefs — mit Ausnahme des britischen Premierministers John Major — in Europhorie. In Maastricht beschlossen sie, bis Ende dieses Jahrtausends die Europäische Union zu schaffen. Inzwischen ist der Name des holländisch-deutschen Grenzstädtchens zum Synonym geworden — für europäischen Fortschritt einerseits, für Entdemokratisierung und Entfremdung andererseits. Maastricht, das ist für Befürworter wie den belgischen Kommentator André Riche die Antwort auf deutsches Vormachtstreben.

Maastricht, das ist für die Gegner Gleichmacherei und Identitätsverlust. Während Niedersachsens Grüner Europa-Minister Jürgen Trittin sich zum Retter EG-Europas aufschwingt, um dem Regionalismus von rechts zu trotzen, sieht der britische EG-Korrespondent John Palmer bereits ein grünrot-dezentrales Europa auf uns zukommen.

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