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Archiv-Artikel

Essig-Eis am Teer-Stiel

Ostdeutsche mögen es weniger süß, aber heftig

DEMMIN dpa/taz ■ Mit Eis am Stiel nach DDR-Rezept erkämpft das Eiscremewerk Demmin GmbH laut dpa energisch den Markt. Das ehemalige Tiefkühlkombinat in der Nähe von Stralsund arbeitet zurzeit auf Hochtouren und produziert rund 4.000 Stück Stieleis pro Stunde. Seit zwei Jahren werde diese Ostalgienische beliefert, denn dieses Eis „sei nicht so süß“, wie der Verkaufsleiter Harry Helwig erklärt. Dabei war die einfache Zusammensetzung des Rezepts zu DDR-Zeiten eher aus der Not geboren. Teure Milch oder Sahne wurde durch Margarine, Milchpulver oder künstliche Aromaaufwerter ersetzt, je nachdem was gerade verfügbar und entbehrlich war. Besonders beliebt waren die Geschmacksrichtungen Essig-Hackfleisch oder Gurke-Soljanka. Die Eisstiele wurden aus alten Eisenbahnbohlen handgeschnitzt und mit Hilfe von Teer bakterienfrei gehalten.