: Es hilft nur trinken und probieren
betr.: „Bitter Schweißgeruch“ (Aldi-Weine), tazzwei vom 17. 12. 03
Vor etlichen Jahren veröffentlichte der Spiegel das Ergebnis einer Blindverkostung an der Fachleute und Promis teilgenommen hatten. Sieger war bei Rotwein ein preiswerter Wein aus Algerien, zu DM (!) 7,50 oder so, welcher von einer Mehrheit gekürt wurde aus einer Testgruppe mit Weinen, die bis zum Dreifachen kosteten und Etiketten mit renommierten Namen aufwiesen.
Also, es hilft nur trinken und probieren. Wer allerdings eine Rheinhessen-Auslese zu 1,49 Euro ersteht, dem ist ohnehin nicht zu helfen. Allerdings kann Aldi für den Auslese-Murks überhaupt nichts, sondern die Weingesetze sind in Teilen schlicht Kappes. Übrigens trifft man so etwas keinesfalls nur bei Aldi an. Die Discounter und dergleichen bieten das an, was (auch preislich) nachgefragt wird. Der Pinot Grigio aus dem Trentino hat mit 2,99 Euro ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis und ist als Alltagswein bestens geeignet (bei richtiger Temperatur). […]
Neulich konnte man in einem durchschnittlichen hiesigen Restaurant ein nett aufgemachtes Bocksbeutelchen Frankenwein mit 0,25 l zu 4,50 Euro bestellen, ich als Kleinabnehmer zahle bei dem entsprechenden Weingut dafür 1,80 Euro.
Dieser Artikel, der an Aldi kein gutes Haar lässt, ob in allen Teilen zu Recht oder Unrecht, sei dahingestellt, klärt, da tendenziös, den Verbraucher nicht eigentlich auf, zumal er keinerlei Hinweise enthält, wo und wie man preiswerte Weine kauft, zum Beispiel mit Hilfe der jetzt bei Hallwag erschienen Fibel von Bernd Kreis: „500 Weine unter 10 Euro“. […] KLAUS WASSERLOOS, Solingen
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