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Erneut heftige Zusammenstöße im Gaza–Streifen: weitere Tote

Gaza/Jerusalem (ap) - Israelische Polizei hat am Freitag zum zweiten Mal in vier Tagen das Schifa–Krankenhaus in Gaza gestürmt. Es gilt als Zentrum des Widerstands. Mehrere hundert Palästinenser hatten nach Augenzeugenberichten vorher mit Steinen und Molotowcocktails geworfen. Bei anderen Konfrontationen in Gaza und Umgebung wurden nach israelischen Angaben am selben Tag drei Araber getötet und sechs verletzt. Ebenfalls am Freitag ging die israelische Polizei mit Tränengas und Schlagstöcken gegen mehrere hundert palästinensische Moslems vor, als diese die Al–Aksa– Moschee in Jerusalem verließen. Nach Angaben der Polizei hatten Demonstranten israelfeindliche Parolen gerufen und eine Polizeistation in der Nähe mit Steinen beworfen. Fünf Polizisten seien leicht verletzt worden. Einer der Palästinenser sei einem Herzanfall erlegen, ein weiterer ohnmächtig geworden. Dem israelischen Rundfunk zufolge hatte die Armee viele Gläubige in den besetzten Gebieten vorsorglich daran gehindert, sich zum Freitagsgebet nach Jerusalem zu begeben. Polizei schützte auch das Haus mit der Wohnung von Industrieminister Ariel Scharon im von Israel als annektiert betrachteten arabischen Ostsektor Jerusalems, durch das sich die Palästinenser provoziert fühlen. In der Nacht zum Freitag ist in dem Sektor ein Brandanschlag auf das britische Konsulat verübt worden, der aber nur geringen Schaden anrichtete. Unterdessen hat amnesty international Verteidigungsminister Rabin aufgefordert, eine Untersuchung über das Vorgehen der israelischen Besatzungstruppen im Westjordanland und im Gaza– Streifen einzuleiten. Ähnlich äußerte sich auch der Leiter des UNO–Hilfswerks, Giorgio Giacomelli.

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