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■ Ermittlungen in 59 FällenMillionenbetrug mit Rezepten für tote Patienten

Lüneburg (dpa) – Ein Arzt, eine Apothekerin und ein Pharmaunternehmer stehen in Verdacht, Rezepte für bereits gestorbene Krebspatienten bei den Krankenkassen abgerechnet zu haben. Das teilte der Sprecher der Lüneburger Staatsanwaltschaft, Jürgen Wigger, mit. Bislang werde in 59 Fällen ermittelt, sagte Wigger. Die drei Beschuldigten seien meist nach der gleichen Masche vorgegangen. Eine wichtige Spur führt in eine für seine Krebsstation bekannte Klinik nach Hannover. Dort seien die todkranken Patienten entlassen worden. Ihnen sei eine Ernährungsflüssigkeit als Infusion verordnet worden. Die Rezepte liefen oft über einen Zeitraum von bis zu drei Monaten. Täglich kostet eine solche Infusion etwa 1.000 Mark. Zunächst wurden die Patienten mit dem Medikament auch beliefert. Nach dem Tod der Krebskranken soll die Apotheke die Infusion jedoch weiter bei den Krankenkassen abgerechnet haben, sagte Wigger. Ein AOK-Sprecher sagte, die Kassen hätten bei internen Kontrollen bereits einen Schaden von 3,7 Millionen Mark ermittelt.

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