UNIVERSITÄT GÖTTINGEN : Ermittlungen gegen Forscher
GÖTTINGEN | Forscher der Universität Göttingen stehen im Verdacht der Untreue oder des Betruges. Sie sollen Fördergeld der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) zweckwidrig eingesetzt haben, gab die Staatsanwaltschaft Göttingen bekannt. Es handele sich um etwa 400.000 Euro. Außerdem sollen die Wissenschaftler Gelder für Publikationen beantragt haben, die noch nicht existierten. Gegen 14 Forscher wurden strafrechtliche Ermittlungsverfahren eingeleitet. Die Verdächtigen gehören zum Sonderforschungsbereich (SFB) 552 „Stabilität von Randzonen tropischer Regenwälder in Indonesien“. Dieser hatte im vergangenen Jahr bundesweit für Schlagzeilen gesorgt, weil Mitglieder bei der Beantragung von DFG-Forschungsmitteln falsche Angaben zu Publikationen gemacht hatten. Sie hatten angegeben, dass noch nicht fertiggestellte Arbeiten bereits abgeschlossen oder sogar schon bei Journalen zur Veröffentlichung eingereicht worden seien. Anlass für die Ermittlungen ist der offizielle Prüfbericht der DFG. Dem zufolge sollen die Forscher die Fördergelder, die für wissenschaftliche Studien bestimmt waren, für Personal und Sachmittel ausgegeben haben. (dpa)