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Erholungspark für Nichtfußballer

betr.: „Streit um WM-Fete am Ehrenmal“, taz vom 22. 3. 06

Der Treptower Park hat in unserem Wohnviertel einen ganz entscheidenden Einfluss auf die Wohnqualität, für viele ist er der Grund, in diese Gegend gezogen zu sein.

Die Benutzung ist kostenlos, wie es das Konzept öffentlicher Parks (ob Friedrichshain, Tiergarten, Treptower Park, Volkspark Wilmersdorf und unzählige andere) vorsieht. Dieses Konzept stammt aus dem 19. Jahrhundert, um Großstädtern Naherholung und Entspannung bieten zu können. Eine Nutzung des Parks, die nur einer Eintritt zahlenden Minderheit „Entspannung“ verspricht, verträgt sich nicht mit diesem Konzept. Viele Vergnügungsstätten wie Kinos, Sportarenen, Veranstaltungssäle, Konzerthallen bieten Übertragungen zur Fußball-WM an. Durch ihre Bauweise sind sie für diese Gelegenheiten bestens gerüstet. Ein Park ist das nicht.

Mein Befürchtung ist, dass mit der Begründung des „einmaligen Ereignisses“ eine Schranke eingerissen wird und künftig ähnliche Veranstaltungen beantragt und genehmigt werden. Die Senatsverwaltungen müssen außerdem „das öffentliche Interesse wahren“. Dies liegt in einem friedlichen, ruhigen, eintrittsfreien Erholungspark für Nichtfußballer und nicht in noch einer von zahllosen Feiermeilen zur WM. BRITTA SCHUBERT, Berlin