Energiesparende Haushaltsgeräte: Staat will für neue Kühlschränke zahlen

Das Bundeswirtschaftsministerium plant einen 150-Euro-Bonus für die Anschaffung energieeffizienter Haushaltsgeräte zur Verfügung zu stellen.

Ganz so groß darf der neue Kühlschrank nicht sein - ansonsten ist der Spareffekt hinfällig. Bild: dpa

BERLIN taz Die Pläne, den Kauf energiesparender Kühlgeräte staatlich zu subventionieren, haben gute Chancen zur Umsetzung. Auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin äußerten am Dienstag Vertreter von Industrie, Verbraucherverbänden und Politik ihre Zustimmung zu dem Vorhaben, mit dem der überalterte Kühlschrankbestand in deutschen Haushalten modernisiert werden soll.

Gefriergeräte sind im Durchschnitt 17 Jahre alt, Kühlschränke 14; sie zählen zu den besonders energieschluckenden Haushaltsgeräten. "Die wichtigste nationale Energiequelle ist das Energiesparen", sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Peter Hintze (CDU). Ein Energiesparbonus für die Anschaffung neuer Kühlgeräte, der bis zu 150 Euro betragen soll, werde derzeit diskutiert. Das zeitlich befristete Programm könne schätzungsweise 200 Millionen Euro kosten; das Geld könne durch die Einnahmen aus der Versteigerung der CO2-Verschmutzungszertifikate aufgebracht werden.

Rückendeckung erhielt Hinze vom Marktforschungsinstitut GfK. In Italien habe ein Steuerbonus von 200 Euro auf Kühlgeräte den Absatz hocheffizienter Geräte beschleunigt, so GfK-Experte Friedemann Stöckle. Ähnlich sei es vor einigen Jahren in den Niederlanden gewesen. Dort seien die Gerätepreise trotz der Subvention nicht gestiegen, und auch nach dem Auslaufen der Subventionierung hätten die Verbraucher weiterhin zu den effizienten Geräten gegriffen.

Auch Holger Krawinkel, Energieexperte beim Bundesverbraucherschutzverband, begrüßte die Pläne für ein Bonussystem. Es sei besser, wenn der Staat die Anschaffung effizienter Geräte fördere als den Verbrauch etwa durch Sozialtarife zu subventionieren. "Das Programm muss aber einfach gestrickt sein." Zudem brauche der Kunde klare Informationen über den Energieverbrauch von allen Haushalts- und Elektrogeräten.

Maßnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs von Haushaltsgeräten forderte ebenso Philips-Geschäftsführer Hans-Joachim Kamp. So müssten Energiefresser schrittweise verboten werden und die Verbraucher auch besser über den Energieverbrauch aufgeklärt werden. Zudem seien Kaufanreize mit staatlichen Geld-zurück-Programmen sinnvoll. Dies würde auch den Standort Deutschland stärken, meinte Kamp - ein Großteil der effizienten Geräte werde hierzulande produziert.

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