Ende einer Investitions-Lüge : Rennbahn kostet weiter Geld
Sie sollte einmal ein Tourismus-Magnet werden, die Bremer Rennbahn. Jedenfalls wurden aus Töpfen mit dieser Überschrift die Gelder genommen. Seitdem in den 90er Jahren diese „Investition“ beschlossen wurde, sind sicherlich 20 Millionen Euro in die Rennbahn geflossen, ohne die Gelder für den Neubau der Trainingsbahn in der Arberger Marsch.
Kommentar von KLAUS WOLSCHNER
Eine Investition? Nicht einmal Steuern bleiben im Bremer Staatssäckel hängen aus den Wettumsätzen: Die fließen an die „Vollblutzüchter“ zurück. Investition war also immer schon ein falsches Etikett, eine der vielen Bremer Sanierungslügen. Rendite war nie zu erwarten.
Eine Millionen Euro laufender Zuschuss für rund 30.000 Zuschauer im Jahr– das ist ein Verhältnis, das sich sonst höchstens in der Förderung von Spitzenkultur finden lässt. Wenn das mit der Privatisierung der Verluste klappt, wird der Zuschuss vielleicht auf 400.000 Euro jährlich gesenkt. Immerhin, könnte man sagen. Das ist die Größenordnung, pro Besucher umgerechnet, die bei der botanika als zu viel empfunden wurde. Aber die große Sanierungs-Koalition hat im Falle der Rennbahn so schlechte Verträge gemacht wie beim Musical-Theater – dafür blutet der Staatshaushalt noch Jahre.