■ Eiskunstlauf: Szewczenko: „Ich bin längst noch nicht fertig“
Gelsenkirchen (dpa/taz) – „Damit habe ich nicht gerechnet“, freute sich Tanja Szewczenko nach ihrem überraschenden Sieg beim Champions-Series-Wettbewerb in Gelsenkirchen. „Jetzt habe ich eine harte Konkurrentin mehr“, staunte auch Europameisterin Irina Slutskaja, die Zweite wurde.
„Ich bin jetzt 20, haben Höhen und Tiefen gehabt und glaube, gut gewappnet zu sein für die nächsten vier, fünf Jahre“, wagte Tanja Szewczenko, deren Karriere durch eine langwierige Viruserkrankung unterbrochen worden war, einen optimistischen Blick in die Zukunft. In Gelsenkirchen präsentierte sie sich ausdrucksstärker, schlanker und sprungkräftiger als vor ihrer Krankheit. Daß die Energie zu einem großartigen Kurzprogramm mit Musik aus „Evita“ reichte, aber ihr in der Kür am Samstag abend nach drei Minuten die Puste ausging, war zu erwarten. „Ich bin die Kür erst achtmal im Training durchgelaufen, da fehlte die Kondition.“
Am kommenden Wochenende will Tanja Szweczenko in Zagreb und Ende November in Nagano versuchen, sich für das Champions-Series-Finale vom 19. bis 21. Dezember in München zu qualifizieren. Dort werden allerdings auch Weltmeisterin Tara Lipinski und die WM-Zweite Michelle Kwan (beide USA) erwartet. „Ich habe erst ein halbes Jahr durchtrainiert. Wenn ich richtig fit bin, kann ich sie einholen“, glaubt die WM- Dritte von 1994 und fügt hinzu: „Ich bin längst noch nicht fertig.“
Ziel sind die Olympischen Winterspiele im Februar, für die sie sich bei den Deutschen Meisterschaften vom 12. bis 14. Dezember in Berlin qualifizieren muß. „Entweder ich schaffe es“, meint Tanja Szewczenko, „oder ich mache Urlaub.“
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