: Einziger Ort, um Mensch zu sein
betr.: „Uni lässt Kult-Café vergammeln“, taz nrw vom 12.07.2006Mein (zweites) Wohnzimmer war die Uni-GH Essen während meines SA-Studiums in der Zeit von 1993-96 im Gegensatz zur Uni-GH in Siegen zwar zu keiner Zeit, aber gelegentlich war auch ich als „nur aus privaten Beziehungsgründen“ Zugereister im KKC um zu relaxen oder auch zu rocken. Aktiv in AStA oder Fachschaft war ich auch nie im Ruhrpott. Denn dort fand sich oft noch nicht einmal ein passender Raum für eine Vollversammlung in der Uni, wo Studierende akustisch wenigstens etwas mitkriegen konnten. Nach meiner ersten Neugierde war es dann dahin mit der studentischen Mitbestimmung – und dies nur aus raumtechnischen Gründen, da alles meistens viel zu klein war.
Dass die Unileitung aber im neuen Jahrtausend zu Selbstjustiz greift, um aus fadenscheinigen Gründen das KKC mit angeblich gehobenen Automaten bewirtschaften zu lassen, lässt bei mir zumindest etwas Mitgefühl aufkommen. [...] Das KKC war wirklich der einzige Ort an dieser beschissenen Uni, wo Studierende Mensch sein konnten. Sonst hatte ich bei meist kurzfristigen Jobs intensivere Kontakte als in dieser Ausgeburt von Betonarchitektur.
TOMAS STEVEN, Rennerod