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Archiv-Artikel

Einfache fünf Zweitstimmen

betr.: „Mehr Demokratie ist dem Senat zu kompliziert“, taz vom 24. 9. 08

Fünf Zweitstimmen, die mensch gehäuft an Parteien vergeben kann, sind dem Herrn Innensenator zu kompliziert? Warum soll etwas zu kompliziert sein, das immer noch deutlich einfacher ist als das Wahlrecht, das bei unzähligen Gemeinderatswahlen hierzulande gilt? Mit „Kumulieren“ und „Panaschieren“ auf endlosen Wahllisten kommen Millionen Menschen bei der Wahl ihrer Kommunalparlamente problemlos zurecht, nicht zuletzt, da dies ausführlich in Mittelstufe und Oberstufe in der Schule behandelt wird.

Und letztlich, wem dies zu kompliziert ist, weil die Aufmerksamkeitsspanne in etwa der eines Werbespots auf einem privaten Fernsehkanal entspricht, der kann wie gehabt mit seinen Stimmen brav dem Vorschlag der Parteien folgen und z. B. alle fünf Stimmen seiner präferierten Partei geben. Die zusätzlichen Möglichkeiten des Vorschlags der Bürgerinitiative wären ja lediglich ein Angebot, welches aber niemensch nutzen müsste. Wer es aber nutzt, der könnte Einfluss nehmen auf die ansonsten sehr starren Vorgaben hinsichtlich Listenreihenfolge der Parteien, und genau davor, werter Dr. Körting, unterstelle ich, haben Sie Bammel. CHRISTIAN ELIAS, Berlin