: Eine Schlappe für den Wildtierhandel –betr.: „Trittin verhängt Einreiseverbot für Dickhäuter“, taz vom 12./13.12.98
Das hat gerade noch gefehlt: die taz auf der Seite von Ausbeutern, Kidnappern und Gefängniswärtern! Es handelt sich ja „nur“ um Tiere, die von ihren Müttern getrennt, eingesperrt und gefügig gemacht wurden, um als Handelsware in alle Welt zu gehen. Trittin sei Dank, daß wenigstens vier der 30 in Botswana gefangenen und nach Südafrika verschleppten Jungelefanten nicht in ostdeutschen Menagerien landen. Für viele Tier- und Artenschützer ist das ein seltener Anlaß zur Freude. Zugegeben, aus ganz unterschiedlichen Gründen.
Zum einen, weil der schwunghafte und lukrative Wildtierhandel im südlichen Afrika, von dem fast ausschließlich weiße Großgrundbesitzer profitieren, eine Schlappe erlitten hat. Zum anderen, weil immer mehr Menschen die Haltung exotischer Tiere in Zoos ablehnen und nicht einsehen, warum ausgerechnet Wildfänge aus Afrika als Publikumsmagnet dienen sollen. Und nicht zuletzt, weil ein neuer Umweltminister die Stirn hatte, altbewährten Seilschaften nicht mehr so gefällig zu sein wie seine Vorgänger. [...] Karin Hutter, Kunow
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