Ein Laster der FDP : Monstertrucks auf den Autofriedhof
Verkämpft. Wer zusammen mit Lobbyisten von Automobil- und Großhandel Forderungen aufstellt, kann sich derzeit darauf einstellen, dass er im großkoalitionären Deutschland keine Mehrheit erhält. Insofern hat Niedersachsens Verkehrsminister Walter Hirche (FDP) mit dem Beschluss der Verkehrsminister eine kalkulierte Schlappe eingefahren. Aber auch von der Sache her ist es zu begrüßen, dass es keine Monstertrucks auf deutschen Straßen geben soll.
KOMMENTAR VON KAI SCHÖNEBERG
Eine vom Gigaliner-kritischen Bundesverkehrsministerium in Auftrag gegebene Studie kommt zu dem Schluss, dass die Riesen-LKWs zwar die Transportkosten um bis 20 Prozent senken würden. Aber zu Lasten der Bahn.
Die Gigaliner benötigen zwar weniger Sprit als herkömmliche LKWs, aber bis zu 125.000 Großlastwagen würden künftig Güter auf die Straße abziehen. Sie sind bei Unfällen weniger kalkulierbar, sie brauchen größere und stabilere Straßen und Brücken. Wer für die Riesenlaster eintritt, hat die Klimadiskussion der vergangenen Jahrzehnte nicht registriert.
Die Monstertrucks gehören auf den Autofriedhof. Wer sie wider besseren Wissens sogar „Ökoliner“ nennt und darauf hofft, dass die EU die Klimakiller eines Tages doch zulässt, will die Verantwortung für folgende Generationen in die Hände von Autoindustrie und Speditionen legen. Wer kann das wollen?