Ein-Euro-Jobs : Hartzige Früchte
Es ist nur ein Vorgeschmack auf das, was uns ab Januar erwartet. Wenn selbst Hamburgs größter Beschäftigungsträger, die HAB, schon mit den ersten Ein-Euro-Jobs deutlich überfordert scheint, lässt sich erahnen, was im ersten Hartz IV-Jahr auf uns zukommt: Das blanke Chaos für jene, die ohnehin weder über Arbeit, Geld und Perspektive verfügen. Schon 2.000 freiwillige Ein-Euro-Jobs lassen sich in Hamburg kaum organisieren, bei 10.000 aber droht der GAU – der Gigantische Arbeitslosen Unfug.
Kommentar von Marco Carini
Zehn Wochen vor Hartz IV kennzeichnen ein Formularchaos auf den Ämtern, überforderte Sachbearbeiter, ungeklärte Zuwendungsansprüche und jede Menge Fragen beim Umgang mit den Billig-Jobs die Situation. Das Eingeständnis der Wirtschaftsbehörde, dass das soziale Abstiegsprogramm keine Arbeitsplätze schaffen wird, ist zwar löblich – weiter aber hilft auch diese späte Erkenntnis nicht.
Erwerbslose werden zur Verschiebemasse: geparkt in sinnentleerten Beschäftigungstherapien, beschnitten um Arbeitnehmerrechte, verpflichtet zu Tätigkeiten, die erfunden wurden, um die Arbeitslosenstatistik zu schönen. Wie viele HamburgerInnen durch Hartz IV ihre Wohnung und ihre materielle Existenzgrundlage verlieren werden, ist noch genauso ungeklärt wie die Frage, wie viele tausend Kinder mehr in dieser Stadt zukünftig von Sozialhilfe leben müssen.
Klar ist nur: Kein Politiker, der diese Deform mit zu verantworten hat, wird ihre har(t)zigen Früchte selbst kosten müssen.
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