■ Eigentor: BVG zeigt Reue
Am Dienstag abend, bevor die deutschen und bulgarischen Spieler Aufstellung nahmen, hätte die BVG einen Elfmeter schießen können. Doch statt den angekündigten Service zu praktizieren, schoß sie ein sattes Eigentor. Tausende Fußballfans erreichten das ausverkaufte Olympiastadion erst in letzter Minute und fühlten sich in ihren Vorurteilen bestätigt: völlig überfüllte Bahnsteige, längere Aufenthalte auf Bahnsteigen und in Tunneln ohne Durchsagen, Sicherheitsdienste, die den Zustieg in überfüllte Wagen verhinderten. Die Verkehrsbetriebe zeigten sich am Tag danach denn auch zerknirscht: „Wir sind selbstkritisch. Das lief sehr ungünstig“, sagte Pressesprecherin Carmen Kirstein.
Statt Ausreden nur entschuldigende Erklärungen: Zum Olympiastadion fährt nur die U2, bei der S-Bahn war Pendelverkehr angesagt, und die Geschäfte schlossen eine Stunde vor Spielbeginn. Die U-Bahnen seien zwar im Zweieinhalb-Minuten-Takt gefahren und hätten pro Stunde 20.000 Fahrgäste befördern können. Doch da es keine Vorveranstaltung im Stadion gab, habe sich ein Großteil der 76.000 Fußballfans zur gleichen Zeit in der U-Bahn getroffen. wahn
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen