: „Ehrenmord“: Zweifel an Alibi
BERLIN taz ■ Im so genannten Ehrenmord-Verfahren ermittelt die Staatsanwaltschaft jetzt auch gegen Ehefrau und Schwager eines der drei Angeklagten. Ihnen wird uneidliche Falschaussage zugunsten von Alpaslan Sürücü vorgeworfen. Der muss sich mit zweien seiner Brüder wegen gemeinschaftlichen Mordes an ihrer Schwester Hatun vor dem Berliner Landgericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft den Deutsch-Kurden vor, ihre emanzipiert lebende Schwester Hatun getötet zu haben, um die Familienehre wieder herzustellen. Der jüngste Bruder hat die alleinige Schuld auf sich genommen. Die beiden älteren, darunter Alpaslan, bestreiten jede Beteiligung. Dessen Frau und sein Schwager hatten ihm ein Alibi für die Tatzeit gegeben. Die Staatsanwaltschaft zweifelt daran und hat daher auch die Wohnung der beiden durchsucht.