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Eden EdenKnochenbank und Schammaske

Aus den tiefen Raumfluchten von Eden Eden blicken die groß projizierten Gesichtsaufnahmen von zwei jungen Männern. Sam und Jack sind vielleicht Anfang zwanzig. Voller Scham berichten beide über ihre vermeintlichen Makel: Der eine kaut an seinen Nägeln, der hatte eine Kieferoperation: „Sie haben mir einen Knochen implantiert, der kam aus einer Art Knochenbank“, beichtet er. Vor seinem Konterfei liegt ein Berg Asche. – Hannah Black bewegt sich in ihrer labyrinthischen Konzeptkunst zwischen Pop, Jugendkultur, Queer- und Black Culture. Die Schmerzen Einzelner, von Fremdheit Geplagter holt sie häufig in ihrer Arbeit hervor, um sie mit der dunklen, historisch gewachsenen Psyche unserer Gesellschaft zu verknüpfen. Ist der Aschehaufen in Blacks Ausstellung „Aeter“ vielleicht aus tatsächlichen Knochen? Historische Zitate von der Eroberung Südamerikas im Pressetext geben Antwort: „God made us, so he could eat us“, oder: „Human, that eats human flesh, 1550s“. Und so schwebt über den schambesetzen Geständnissen von Sam und Jack der dunkle Schatten der westlichen, weißen Geschichte. Trotzdem macht Hannah Black den humoristischen Bruch, etwa wenn Fernsehbildschirme fürsorglich ein „Hey, Babe“ in das schwere Setting werfen. (soj)

Bis 2. 2., Do.-–Sa. 12–18 Uhr, Bülowstr. 74

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