EVOLUTION : Riesenkängurus konnten nicht hüpfen
PROVIDENCE | Frühere Riesenkängurus konnten einer Studie zufolge höchstwahrscheinlich nicht hüpfen. Sie liefen stattdessen wohl meist aufrecht auf ihren Hinterbeinen, berichten Forscher im Fachjournal Plos one. Das Team um Christine Janis von der Brown University in Providence hatte die Knochen der Urkängurus mit denen heutiger Nachfahren verglichen. Die seit mindestens 30.000 Jahren ausgestorbenen Riesenkängurus sind eng verwandt mit den heutigen Beuteltieren, hatten aber deutlich kürzere Schnauzen. Sie erreichten zudem wesentlich beeindruckendere Ausmaße: Die größte bekannte Art, Procoptodon goliah, kam mit geschätzt etwa 240 Kilogramm auf das dreifache Gewicht heutiger großer Känguru-Arten. Schon länger hatten sich Forscher gefragt, ob ein solches Tier die typische Känguru-Fortbewegung genutzt haben könnte: ein schnelles Hüpfen auf den starken Hinterbeinen und den speziellen „Fünffüßlergang“ mit allen Beinen und der Hilfe des Schwanzes. Die anatomischen Vergleiche sprächen dagegen, erklären die Forscher nach der Analyse von insgesamt 35 Merkmalen. So fehlten den Riesenkängurus unter anderem Skeletteigenheiten etwa im Bereich der Hüfte, die Kängurus das Hüpfen erleichtern. (dpa)