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Archiv-Artikel

ERIC BONSE ÜBER DIE FORTLAUFENDE GRIECHENLANDKRISE Die Rückkehr der Troika

Die Eurogruppe beweist erneut: Sie ist unfähig, die Krise Griechenlands zu lösen

Sie können es einfach nicht. Weder die Eurogruppe noch Griechenland sind in der Lage, die schlimmste Schulden- und Sozialkrise seit Beginn der Euro-Währungsunion zu entschärfen. Gerade einmal 30 Minuten dauerte die Beratung am Montag. Statt sich mit der eklatanten Notlage in Athen zu befassen, haben die Finanzminister ihre eigene, längst überwunden geglaubte Agenda verfolgt: Sie lassen die verhasste Troika auferstehen. Die „Men in Black“ sollen nun ab Mittwoch die griechischen Finanzen prüfen.

Zunächst wird die Troika zwar nur in Brüssel aktiv, doch bald schon wird sie auch in Athen ihre Wiederauferstehung feiern. Die Rückkehr der „Institutionen“ wird zum lebenden Beweis dafür, dass die Eurogruppe nicht reformierbar ist. Vor allem Deutschland hat auf der Rückkehr der Troika bestanden – und sich durchgesetzt.

Durchgesetzt hat sich Berlin auch mit der Haltung, Athen müsse nun „liefern“ und die vereinbarten Reformen umsetzen. Das ist schlicht nicht möglich. Keine Regierung der Welt kann in 20 Tagen die komplette Administration umkrempeln und Kosten und Nutzen mit Zahlen untermauern. Griechenland braucht mehr Zeit, diese Forderung gilt weiter.

Allerdings ist auch Finanzminister Gianis Varoufakis schuld an der verfahrenen Lage. Auch er schwingt weltfremde Reden – etwa, wenn er behauptet, die neue Troika sei gar keine Troika. Auch er erhebt unsinnige Forderungen – etwa jene, Bürger und Touristen sollten sich als Steuerfahnder betätigen. So geht es einfach nicht.

Bleibt zu hoffen, dass Varoufakis wenigstens einen Plan B für den Fall in der Tasche hat, dass die Eurogruppe sein Land vor die Wand fahren lässt. Denn zumindest daran besteht kein Zweifel mehr: Von den Hardlinern im Euroclub ist kein Einlenken zu erwarten. Die Eurogruppe redet zwar ständig von Reformen – doch selbst wagt sie keine einzige.

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