EISSCHMELZE : Walrosse flüchten an Land
NEW YORK | Zehntausende Walrosse flüchten sich in Alaska an Land, weil ihnen die Eisschollen unter dem Bauch wegschmelzen. Die amerikanische Behörde US Geological Survey schätzt die Zahl der Riesensäuger, die derzeit Strände am Nordpolarmeer und an der Beringstraße bevölkern, auf wenigstens 10.000 bis 20.000. Das Pazifische Walross (Odobenus rosmarus divergens) sucht seine Nahrung – Kleintiere wie Muscheln, Schnecken und Krebse – auf dem Meeresboden. Es taucht bis zu 250 Meter tief und nimmt bis zu 50 Kilo am Tag zu sich, heißt es auf der Internetseite des Survey. Zum Verdauen ruhen sich die Kolosse anschließend auf Eisschollen aus – zumindest taten sie das in der Vergangenheit. Jetzt aber gibt es im Sommer kein Eis mehr in der Wasserstraße zwischen Russland und dem Nordwestzipfel von Nordamerika. Für die Tiere heißt das, sie müssen sich zwischen der Nähe zum Futter und einem Platz zum Schlafen entscheiden. Unter der Umstellung dürften vor allem die Jungtiere leiden, die noch nicht so weit schwimmen können. (dpa)