Lesung: Doron Rabinovici

In „Ohnehin“ erzählt Rabinovici die Geschichte von Stefan Sandtner. Der Facharzt für Neurologie kämpft gegen die Krankheiten der Erinnerung, kennt aber kein Mittel, um eine Frau zu vergessen, die unlängst mehr als eine Kollegin für ihn war. Er nimmt sich eine Auszeit vom Dienst. Nur einen Patienten, den er seit Kindertagen kennt, behandelt er weiter: den alten Kerber, der sich nichts länger als 15 Minuten merken kann. Niemanden erkennt er wieder, nur die Kriegsjahre sind in aller Schärfe präsent. Ob aber das Heraufholen der Erinnerungen erstrebenswert ist, darüber geraten die Kinder des Alten in Streit. Die Zeit entdeckte in diesem Werk das „spezifische Gewicht großer österreichischer Literatur“.

Dienstag, 19.30 Uhr, Zentralbibliothek