: Doppelpass woanders normal
betr.: „Ein deutscher Pass ist bares Geld“, taz vom 6. 6. 08
Der Artikel verschweigt, dass wer sich in Deutschland einbürgern lässt, die Staatsbürgerschaft in seiner alten Heimat aufgeben muss. Dass heißt, der „neue Deutsche“ muss dann plötzlich ein Visum für seine Heimat beantragen, kann gegebenenfalls den Lebensabend nicht in der alten Heimat verbringen, verliert Haus und Hof und das Recht zu erben.
Wer gleichzeitig in einem Land leben muss, in dem die NPD in den Landesparlamenten sitzt und Menschen wegen ihrer Hautfarbe von Deutschen zu Tode getrampelt werden, der überlegt sich sehr genau, ob er sich die Fluchtmöglichkeit in die alte Heimat für immer verbauen will. Darunter leiden gerade die weniger Qualifizierten, die nicht sicher sind, ob sie in Deutschland eine Zukunft haben. In den USA oder Großbritannien ist der Doppelpass für Einwanderer ganz normal: Sie integrieren sich schneller und schaffen wichtige Brücken zwischen Ländern und Kontinenten in dieser globalisierten Welt. MARCEL KOLVENBACH, Köln
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