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Archiv-Artikel

Dinges-Dierigs Rücktritt Stehplatz im Abseits

Zur Politik gehört bekanntlich nicht zuletzt die Fähigkeit, Prioritäten zu setzen. Und zu diesen Entscheidungen zu stehen, selbst gegen Proteste. Macht ja Schule, dass immer jemand meint, zu kurz gekommen zu sein.

Kommentarvon Sven-Michael Veit

Sport- und Schulsenatorin Dinges-Dierig hat ihre Präferenzen klargestellt. Ein Stehplatz im Schatten von Kaiser Franz ist ihr wichtiger als die Debatte mit Hamburger Schulen. Die sollen ja eh geschlossen werden.

Es passt zum Regierungsstil dieses Senates, das Repräsentieren über das Diskutieren zu stellen. Bambis, World Awards oder WM-Fußball sind allemal kurzweiliger und glanzvoller als Ausschusssitzungen. Und es passt zu den spätpubertären Entgleisungen des Bürgermeisters gegenüber der Hamburger Bischöfin.

Geradezu staatsmännisch wirkt im Rückblick der Rücktritt von SPD-Fraktionschef Uwe Grund vor zwei Jahren. Der damalige Oppositionschef hatte die Sitzung eines Aufsichtsrats der Generaldebatte in der Bürgerschaft vor- und anschließend die Konsequenzen gezogen.

Solche Größe ist von Dinges-Dierig kaum zu erwarten, angebracht ist ihre Demission gleichwohl. Die Senatorin hat auf einem Stehempfang ihre Glaubwürdigkeit ins Abseits gestellt.

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