Neue Filme : Diese Woche neu im Kino
Lost in Translation
USA 2003, Regie: Sofia Coppola. 105. Min
Charlotte und Bob, die Hauptfiguren von „Lost in Translation“, begegnen einander in einem Tokioter Hotel. Sie wirken wie aus der Zeit gefallen: erschöpft am Tage, somnambul in der Nacht. Regisseurin Sofia Coppola schafft eine vielgestaltige Landschaft der Gefühle, wie man sie selten im Kino sieht. Das Scheitern wohnt in allen Dingen – etwa in einem Laufband im Fitnessraum des Hotels. Bob trainiert, doch das Band steigert die Geschwindigkeit wie einst das Fließband in „Moderne Zeiten“. Seine Beine müssen einem unwahrscheinlichen Rhythmus verfallen, bevor ihm der Absprung gelingt. Das Missverständnis, das sich hier zwischen Mensch und Maschine auftut, ist grundlegend, es markiert den Riss, der zwischen dem Subjekt und dessen Umwelt sich öffnet. Lost in Translation: Das heißt mehr, als dass bei der Übertragung von der einen in die andere Sprache etwas verloren geht; es heißt auch, dass in der Kommunikation von Mensch und Welt etwas Grundlegendes misslingt. Verzweifeln jedoch muss man über diesen Fehler im Bau der Welt nicht, solange man darüber lacht.