Neue Filme : Diese Woche neu im Kino
Laurel Canyon
USA 2002, Regie: Lisa Cholodenko. 103 Min.
In „Laurel Canyon“ duellieren sich die Kinder der sexuellen Revolution mit ihrem Nachwuchs. Lisa Cholodenko übersetzt den Kampf der Lebensentwürfe jedoch nicht in mühselige Streitereien und Hysterieausbrüche, lieber lässt sie die Körper sprechen. Während Alex (Kate Beckinsale) beim Sport schwitzt, macht das die Schwiegermutter in spe (Frances McDormand) beim Sex. Hier die fröhliche Laszivität mit Partys und Drinks am Pool, dort die akribisch durchrecherchierte Dissertation über Fruchtfliegen. Ganz natürlich hat das konventionelle Dasein des jungen Paares auch ihre Körper in Beschlag genommen hat. Wie jeder andere Termin wird die Lust im Kalender eingetragen und gewissenhaft abgearbeitet. Milde schaut die Sonne Kaliforniens auf das Geschehen herab. Manchmal schwingt sich die Kamera zu ihr in die Höhe und fängt den Laurel Canyon in der Totalen ein, jene Straße, in der sich Kreativlinge und Freaks aus der Musikszene niedergelassen haben. Ohnehin nicht an tiefenpsychologischen Diskursen interessiert, löst sich der Film in diesen Momenten endgültig von seinem Personal.
Haus der 1000 Leichen
USA 2003, Regie: Rob Zombie. 88 Min.
Futter für das Genrepublikum: Wie schon in einer Reihe anderer Filme in letzter Zeit („Wrong Turn“, „Cabin Fever“) verschlägt es in „Haus der 1000 Leichen“ eine Gruppe Städter in eine dünn besiedelte Gegend der Südstaaten, um dort von einer psychopathischen Familie bestialisch abgemetzelt zu werden. Hillbilly-Horror – ein weiteres Echo auf das „Texas Chainsaw Massacre“ –, der im Subtext dann doch als Ausdruck der Friktionen in der US-amerikanischen Gesellschaft gesehen werden kann.