Neue Filme : Diese Woche neu im Kino
Big Fish
USA 2003, Regie: Tim Burton. 125 Min.
„Big Fish“ ist wohl der ultimative Tim-Burton-Film. Er beginnt mit einer Krise des Erzählens: Drei Jahre nach ihrer Trennung im Streit besucht William Bloom (Billy Crudup) erstmals wieder seinen Vater. Er will sich mit dem Sterbenden versöhnen und herausfinden, wer Edward Bloom (Ewan McGregor) wirklich ist. Überworfen haben sich William und Edward, weil der Sohn die ewigen Wiederholungen der opulenten Vatermärchen und die Sinnsprüche des Selbstdarstellers nicht mehr ertragen konnte. „Ich sag, wie’s war!“ – „Du erzählst Lügen, Dad.“ Das wunderbare Versprechen von „Big Fish“ lautet: darauf kommt es nicht an. Hinter den märchenhaften Geschichten soll der Autor erkennbar werden. Nur ein Jahr vor den Dreharbeiten war Burtons eigener Vater verstorben. „Big Fish“, so heißt es, habe ihm „sehr geholfen, diese Beziehung aufzuarbeiten“.
Die purpurnen Flüsse 2
F 2003, Regie: Olivier Dahan. 99 Min.
Irgendwie geht es um wild gewordene Gruselmönche eines geheimen Ordens, um ein sakrales Geheimnis im Klosterkeller, das der wortkarge Kommissar Niemans (wie im ersten Teil von „Die purpurnen Flüsse“: Jean Reno) und eine junge „Spezialistin für Religionsgeschichte“ (Camille Natta) lüften werden. So schnell und gedankenlos reiht sich ein Leichenfund an die nächste Regennacht oder Abtverfolgung, dass „Die Engel der Apokalypse“ dem Film ein weiteres Trash-Merkmal ausstellen. So wie Trash in seiner Vereinnahmung beliebter Attraktionen oft als Spiegel der zeitgenössischen Popkultur fungiert, ist hier ziemlich alles haschiert, was die letzten Jahre an Action, Thrill oder Mystery hervorgebracht haben.