Neue Filme: Diese Woche neu im Kino

Capitol, Central, Cinemaxx Colosseum + Potsdamer Platz, Delphi, FT am Friedrichshain, Hackesche Höfe, International, Kino Kulturbrauerei, Passage, UCI Kinowelt Zoo, Yorck

Die fetten Jahre sind vorbei

D/A 2004, Regie: Hans Weingartner. 126 Min.

„Die fetten Jahre sind vorbei“ ersetzt ein halbes Dutzend Gruppentherapietermine. Wer sich helfen lassen will, braucht nur die Lektionen zu befolgen, die der Film erteilt. Die drei von der Wohngemeinschaft (Daniel Brühl, Stipe Erceg, Julia Jentsch) brechen in Luxusvillen ein, um die Dinge auf den Kopf zu stellen. Geklaut wird nicht. Aber alles, was mobil ist, zu imponierenden Installationen getürmt. „Die fetten Jahre sind vorbei“, sprayen sie dazu auf die Wand. Denen ist es ernst. Dynamisch wird es, als Herr Hardenberg, der S-Klasse-Mensch (Burghart Klaußner), niedergeschlagen werden muss. Einen Plan B gibt’s nicht. Also wird er nach Tirol entführt. Beim gemeinsamen Kiffen kommt man sich näher. „Die fetten Jahre“ sind ein engagierter Film der guten alten Art, sagen wir, im 70er-Look. Hinter der authentischen Eifrigkeit steht jemand, der was will und dem man zuhört: der Regisseur mit seinen Protagonisten. Was es an übergreifender Jugendbewegung gibt, ist abgehakt. Angesagt ist, zusammenzubleiben, sich vom System der kleinbürgerlichen Moral nicht auseinander dividieren zu lassen.