Neue Filme : Diese Woche neu im Kino
Brüderliebe – Three Dancing Slaves
Frankreich 2004, Regie: Gaël Morel. Mit Nicolas Cazalé, Stéphane Rideau u. a. 90 Min.
Drei Brüder leben in der zerklüfteten Berglansdschaft von Annecy. Episodenhaft erzählt Gaël Morel von deren Leben. Jeder hat mit anderen Problemen zu kämpfen, andere Krisen zu bewältigen – und dennoch: Sie kommen immer wieder zusammen, halten inne und gehen, gestärkt, ihre eigenen Wege. Marc ist eigensinnig und rennt immer wieder mit dem Kopf durch die Wand. Sein Bruder Christophe kommt frisch aus dem Knast und muss seine Welt neu ordenen. Der jüngste Bruder, Olivier, will den Tod seiner Mutter nicht verkraften. Fiktive Gespräche mit ihr helfen bei seiner Trauerarbeit. Aber auch der etwas ältere Hicham spendet ihm Trost. Eine Schwelle haben sie alle zu überwinden: Sie werden erwachsen. In Morels Drama kommt knisternde Erotik nicht zu kurz.
Creep
Großbritannien/Deutschland 2004, Regie: Christopher Smith. Mit Franka Potente, 88 Min.
Nach diesem Film will man garantiert nicht mehr U-Bahn fahren – oder nur sehr widerwillig. Modelagentin Kate (Franka Potente) wartet in der Londoner Tube auf die letzte Bahn. Als sie aus ihrem Sekundenschlaf erwacht, ist der Bahnhof verschlossen und die letzte Bahn abgefahren. Kate vernimmt tiefes Atmen, meint einen Menschen zu sehen und irrt durch die düsteren, schmutzigen Gänge. Dort wird sie von einem Monster verfolgt. Das Monster entpuppt sich als creep, als verunstalteter Mensch. In seinem Regie- und Drehbuchdebüt zitiert Christopher Smith allerlei Filme: von „Death Line“, dem britischen U-Bahn-Horror von 1972, bis „The Deer Hunter“.