NEU IM KINO : Diese Woche frisch
LebanonDas Regiedebüt von Samuel Maoz wurde im vergangenen Jahr in Venedig mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet, und man muss in der Tat länger überlegen, wann zuletzt ein Film die Kriegserfahrung derart verdichtet geschildert hat. Erzählerisch bietet „Lebanon“ wenig Neues, Maoz – der den Libanonkrieg 1982 als Rekrut miterlebt hat – gewährt kaum tiefere Einblicke ins Innenleben seiner Figuren. Sein Ansatz ist ein direkter, körperlicher: Der Film spielt 90 Minuten lang in einem israelischen Panzer, der sich auf dem Weg durch feindliches Gebiet befindet. Nur das Eröffnungsbild und die Schlusseinstellung, ein Sonnenblumenfeld, machen ein Außen erkenntlich. Die trügerische Ruhe dieser Einstellung steht im Kontrast zu Klaustrophobie und Panik im Inneren des Gefährts. Maoz’ Film macht sich mit den Soldaten gemein, ihre eingeschränkten Sichtverhältnisse werden von der Kamera übernommen. Der einzige Blick nach draußen geht durch das Zielfernrohr, der Zuschauer sitzt mit den Soldaten gewissermaßen im Dunkeln fest. Sie sind Gefangene eines Krieges, dessen Ausmaße sie nicht überblicken können. Babylon, Cinemaxx Potsdamer Platz, Eiszeit, Filmkunst 66, Hackesche Häfe, UCI Potsdam