: Diepgen als CDU-Chef bestätigt
■ Stellvertreter erzielten auf CDU-Parteitag bessere Ergebnisse. Warnung vor innerparteilicher Ost-West-Debatte
Der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen ist wenige Wochen nach Bildung der Großen Koalition in seinem Amt als Berliner CDU-Chef bestätigt worden. Der 54jährige erzielte auf einem Landesparteitag am Freitag abend ein Stimmergebnis von 73,7 Prozent. Das ist ein geringfügig schlechteres Resultat als bei seiner letzten Wahl 1993 mit 74,8 Prozent.
Bei der Wahl der engeren Führungsspitze der Berliner CDU trat am Samstag überraschend der neue CDU-Bürgermeister des Bezirks Mitte, Joachim Zeller, für das Amt des stellvertretenden Landesvorsitzenden an und wurde mit einer überwältigenden Mehrheit von 87,0 Prozent gewählt. Der Europa- Abgeordnete Peter Kittelmann hatte zuvor auf eine Kandidatur verzichtet.
Von den neugewählten sieben Stellvertretern Diepgens erzielte der ehemalige Bundesverteidigungsminister und derzeitige Bonner Fraktionsvize Rupert Scholz mit 93,9 Prozent das beste Ergebnis. Gewählt wurden außerdem die Abgeordneten Elke Hofmann (Hohenschönhausen), Ursula Birghan (Reinickendorf) und Fritz Niedergesäß (Treptow). Neu im Amt sind Ex-Gesundheitssenator Peter Luther (Weißensee) und der Vorsitzende der Mittelstandsvereinigung der Berliner CDU, Horst Faber. Der Schöneberger Sozialstadtrat Gerhard Lawrentz wurde neuer Generalsekretär der Berliner CDU. Als Schatzmeister wurde Dankward Buwitt wiedergewählt.
Im Zusammenhang mit der Forderung mancher Ost-Landesverbände nach größerer Eigenständigkeit warnte Diepgen vor einer unterschiedlichen Ausrichtung der Union nach Ost und West. Hintze betonte, die große Kraft der CDU liege darin, die Partei der Einheit mit einem gesamtdeutschen Profil zu sein. Ende März werde er in Berlin mit den ostdeutschen Partei- und Fraktionschefs sprechen, sagte Diepgen. In der Debatte auf dem Parteitag wurde allerdings auch angemahnt, die Stimmen aus der Ost-CDU ernst zu nehmen.
Darüberhinaus will sich die Berliner CDU auf Antrag der Jungen Union dafür einsetzen, daß die Love Parade nicht auf der Straße Unter den Linden stattfindet. dpa/ADN
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