■ Die anderen: Die russische "Komsomolskaja Prawda" kommentiert die russische Strategie im Tschetschenien-Krieg / Die britische "Times" meint zur Haltung des Westens zum Tschetschenien-Konflikt
Die russische Komsomolskaja Prawda kommentiert die russische Strategie im Tschetschenien-Krieg: Wenn die russische Führung das Schwergewicht auf die militärische Seite legt, wird sie eine vernichtende Niederlage erleiden. Wenn die Hauptaufgabe hingegen politisch dahingehend definiert wird, die Unterstützung der Bevölkerungsmehrheit in Tschetschenien zu erlangen, wird die Rebellenbewegung isoliert. Dann würde sich der Konflikt vom Kampf der Russen gegen Tschetschenen zu einem Kampf prorussischer Tschetschenen gegen antirussische Tschetschenen wandeln. Das ließe sich dann als Sieg Moskaus bezeichnen.
Die britische Times meint zur Haltung des Westens zum Tschetschenien-Konflikt: Auf dem Gipfel der OSZE wird laut und kritisch über den Krieg Russlands geredet. Trotzdem ist ungewiss, ob der Gipfel über verbale Verurteilungen von Moskaus Politik hinausgeht. Dabei könnten die bilaterale Zusammenarbeit mit Russland, Kredite und andere Hilfe so lange ausgesetzt werden, bis es in Tschetschenien eine Waffenruhe gibt. Solche Maßnahmen wären keine unangemessene Bestrafung Russlands. Sie würden nur verdeutlichen, dass Russland für die Mitgliedschaft im Club der demokratischen Nationen einen Preis zahlen muss.
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