■ Die Anderen: Die "Financial Times" befaßt sich mit der Affäre Clinton / Die "Berner Zeitung" kommentiert die Korruptionsvorwürfe im IOC
Die „Financial Times“ befaßt sich mit der Affäre Clinton: Dies ist politisches Drama in vollendeter Form. Falls nichts dazwischen kommt, ist sein Ausgang vorgezeichnet: Auch wenn das Abgeordnetenhaus sich für eine Amtsenthebung entscheidet, wird der Senat dies sicherlich nicht tun. Und was den Präsidenten angeht, so kann dieser es einfach nicht über sich bringen, eine Lüge unter Eid zuzugeben. Um die Angelegenheit zu einem raschen Ende zu bringen, sollten die Abgeordneten gegen eine Amtsenthebung stimmen. Die Republikaner wollen Clinton offenbar noch einen kräftigen Tritt versetzen. Sie würden ihrem Land einen Gefallen tun, wenn sie sich mit einem Tadel begnügen würden.
Die „Berner Zeitung“ kommentiert die Korruptionsvorwürfe im IOC: Blauäugigkeit hat in unserer Welt keinen Platz mehr. Deshalb paßt die Meldung von der Korruptionsaffäre rund um die Olympischen Winterspiele 2002 in Salt Lake City ganz gut ins Bild der Zeit. Warum sollte ausgerechnet dieser Bereich von der generellen Regel abweichen, daß alles käuflich ist? Es ist deshalb schiere Scheinheiligkeit, wenn die IOC- Gralshüter um Samaranch ihrem Exekutivkomitee- Mitglied Marc Hodler mit Redeverbot und Ausschluß drohen. Der Berner Anwalt sprach vielmehr an, was in dieser Szene gang und gäbe sein muß. Mit Olympia ist es wie mit dem Doping: Die reine Welt des Sports existiert nur dort, wo kein Geld im Spiel ist.
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