Die neue Polizeiuniform

Erst schien es bloß eine fixe Idee des damaligen Hamburger Innensenators, des Rechtspopulisten Ronald Barnabas Schill, zu sein. Doch seine Forderung nach einer neuen Polizeiuniform sich durchgesetzt. Star-Designer Luigi Colani, der selbst eher einen Weltraumanzug trüge, als eine Uniform, wurde mit der Gestaltung beauftragt. Er versprach, Hamburg „die schärfsten Uniformen des Kontinents“ zu verschaffen. Vollendet wurden seine Entwürfe von der Modefirma Tom Tailor, 2003 fanden die ersten Modeschauen statt.

In den zwei Jahren, die bis zur offiziellen Einführung der neuen Polizeiuniformen vergehen sollten, entbrannten heftige Diskussion um die Details. Hellblaue Streifen, so genannte Biesen, kamen und gingen. Insbesondere die Hemdfarbe blieb so lange ungewiss, dass die Innenbehörde heute noch nicht einmal über Bildmaterial mit der korrekten Schattierung verfügt – die taz hat die Fotos behutsam dem Stand der Dinge angepasst.

Im Oktober 2004 schließlich gaben die Innenminister und -senatoren der Nordländer eine „Hamburger Erklärung“ ab, in der ein „einheitliches Erscheinungsbild“ der Polizei gefordert wurde. Bis Ende August sollen in Hamburg alle Beamten eingekleidet sein, Niedersachsen und Bremen wollen folgen. Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern überlegen noch, ebenso Hessen, Berlin und der Bundesgrenzschutz. taz