Die gesellschaftskritik: Einfach so verschwunden?
WAS SAGT UNS DAS? Malaysia, China und Australien erklären die Suche nach der im März 2014 verschollenen Boeing 777 von Flug MH370 für beendet
Unglaublich. In der heutigen Welt, in der jeder Handynutzer geortet werden kann, soll ein Großraumjet einfach so verschwinden? Das kann nicht sein, sagten die Angehörigen der von Malaysia längst für tot erklärten 238 Opfer und fordern: „Die Suche muss weitergehen.“ Emotional verständlich. Doch kann wirklich nicht sein, was nicht sein darf?
Drei Jahre aufwendiger Suche mit Kosten von mehr als 150 Millionen Dollar blieben vergeblich. Dabei hatte der Jet sogar noch stundenlang Signale gesendet. Doch werfen sie mehr Fragen auf, als sie Antworten geben. Gewiss scheint, dass der Jet statt Richtung seines Ziels Peking erst nach Nordwesten und dann nach Süden flog, bis er abstürzte. An den Küsten von Réunion, Mosambik und Sansibar, Madagaskar und Südafrika wurden Trümmer angespült.
Fliegen ist heute sehr sicher, zumindest laut von den Airlines zitierten Statistiken. Zwar gibt es fast wöchentlich Abstürze, aber eben keine verschwundenen Flugzeuge. Dabei wäre es eigentlich ganz sympathisch, dass es auf dieser klein gewordenen Welt noch Gegenden gibt, die sich der Überwachung und einer aufwendigen Suche verweigern, ginge es nicht um das ungeklärte Schicksal der Opfer. Der Fall MH370 lädt nicht nur zu Verschwörungstheorien ein. Die Vorstellung, beim Besteigen eines Flugzeuges vielleicht für immer zu verschwinden, erzeugt Schauder. Sven Hansen
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