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■ Die anderen"La Vanguardia" (Barcelona) zu Öcalan / "Financial Times" zu Clinton

„La Vanguardia“ (Barcelona) zu Öcalan: Das Urteil ist eine Prüfung für die Türkei. Die Führung macht keine Anstalten, das Leben eines Rebellen zu retten. Vieles deutet darauf hin, daß Öcalan zum Tode verurteilt wird – und daß das Urteil auch vollstreckt wird: Die Türkei will nicht den Eindruck erwecken, als gäbe sie irgendeinem Druck nach. Aber eine Hinrichtung Öcalans wäre ein schwerer Fehler, nachdem der Kurdenführer schon keinen fairen Prozeß bekommen hatte. Es geht nicht darum, Öcalan von seinen terroristischen Praktiken freizusprechen. Aber ein Todesurteil würde den Konflikt, der der Türkei viel Kritik im Ausland einbringt, verschärfen.

„Financial Times“ (London) zu Clinton: Zwar ist die öffentliche Zustimmung zu seiner Politik hoch, aber Clinton war nicht in der Lage, aus der Popularität heraus den Kongreß zum Handeln zu bewegen. Die Republikaner sind überzeugt, daß sie den Präsidenten ignorieren können. Clinton hatte gehofft, daß das Ende des Krieges im Kosovo ihm noch mehr Zustimmung geben und die Republikaner unter Druck setzen würde. Aber einen Balkan-Aufschwung hat es für ihn nicht gegeben. Offenbar wird die Zustimmung zu dem amerikanischen Präsidenten von Skandalen ebensowenig beeinflußt wie von außenpolitischen Erfolgen.

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