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■ Die anderen„Le Parisien“ meint zum deutschen Ladenschlußgesetz / „Lidové noviny“ zu den Kämpfen in der russischen Teilrepublik Dagestan / „The Times“ zum beginnenden Präsidentschaftswahlkampf in den USA / „Die Presse“ zum Kaschmir-Konflikt

„Le Parisien“ meint zum deutschen Ladenschlussgesetz: Die Öffnung der Läden am Samstag nach 16.00 Uhr und am Sonntag bleibt ein Tabu in Deutschland. Diesem Tabu haben die großen Kaufhäuser den Krieg erklärt: Um das Gesetz zu umgehen, hatte der Kaufhof am Berliner Alexanderplatz die geniale Idee, an einem Sonntag alle Artikel als Souvenirs auszuzeichnen, mit einem kleinen Aufkleber, der das Brandenburger Tor zeigt und die Aufschrift „Erinnerung an Berlin“ trägt. Dieser Trick ist den Gerichten nicht entgangen, die dem Kaufhaus diese Praxis umgehend untersagten. Aber die Debatte ist losgetreten.

„Lidové noviny“ (Prag) zu den Kämpfen in der russischen Teilrepublik Dagestan: Zwei Wochen gaben sich die Moskauer Militärchefs nach eigenen Worten, um den größten Aufstand in der Russischen Föderation seit dem Krieg in der Kaukasusrepublik Tschetschenien niederzuschlagen. Doch seitdem steigt lediglich die Zahl der Toten – und das, obwohl die Generäle in Moskau versprachen, dass die Offensive gegen die Muslim-Rebellen in der russischen Teilrepublik Dagestan „sofortige Erfolge“ bringen wird. Angesichts dieser Lage scheint es nicht sehr wahrscheinlich, dass sich die Kämpfe im Kaukasus schnell beruhigen werden.

„The Times“ (London) zum beginnenden Präsidentschaftswahlkampf in den USA: Bushs Sieg bedeutet, dass der texanische Gouverneur die typischen Konservativen anspricht, denen mehr am Wiedereinzug ins Weiße Haus liegt als an ideologischer Reinheit. Wenn das weiterhin landesweit so bleiben sollte, dann könnte Bush nicht mehr aufzuhalten sein. Seine republikanischen Rivalen mögen daher hoffen, dass die Medien bei ihren Untersuchungen noch Details seines Privatlebens zu Tage fördern, die ihm schaden könnten. Aber solche „Charakterfragen“ sind in der Clinton-Ära weniger geeignet, Kandidaten zu zerstören, als früher.

„Die Presse“ (Wien) zum Kaschmir-Konflikt: Ein Atomkrieg ist zwar wenig wahrscheinlich, aber ausschließen kann ihn niemand. Deshalb müssen die beiden Erzrivalen endlich vernünftige Sicherheitsvorkehrungen treffen. Das Mindeste ist wohl eine Verbesserung der Kommunikation zwischen den Armeen; Luftraumverletzungen dürfen einfach nicht sofort mit Raketen beantwortet werden. Ebenso unerlässlich ist jedoch ein breiter politischer Dialog. Vorschläge dafür liegen auf dem Tisch: Endgültige Teilung, Anerkennung der Kontroll-Linie als internationale Grenze oder Autonomierechte für die moslemische Bevölkerung im indischen Teil Kaschmirs.

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