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Die anderen

Die liberale Sonntagszeitung The Observer kommentiert die britische Haltung zu den Asylanträgen der Flugzeuggeiseln: Die weit verbreitete Ansicht, es sei leicht, in Großbritannien Asyl zu bekommen, ist falsch. Die Wahrheit ist anders. Großbritannien hat seine Asylgesetzgebung so verschärft, dass man praktisch nicht in das Land hineinkommt. Es hat eine der niedrigsten Quoten von Asylbewerbern im Vergleich zu anderen westlichen Ländern. Die finanzielle Unterstützung für die Asylbewerber ist minimal. (...) Wir brauchen ein internationales System, das für jedes Land im Westen dieselben Regeln festlegt und die Lasten gleichmäßig verteilt.

Zur Rückkehr der britischen Direktherrschaft in Nordirland meint die Times (London): Die Provinz Ulster begeht Neuland. Dies ist nicht das Ende des Friedensprozesses. Es ist höchst unwahrscheinlich, dass die politische Sackgasse die IRA dazu bewegt, ihren Waffenstillstand zu beenden. Sie könnte aber die unterschwellige Gewalt schüren. Das Karfreitags-Friedensabkommen wurde nur dadurch möglich, dass bei einigen entscheidenden Punkten schwammige Formulierungen benutzt wurden. (...) Die Gespräche über eine Lösung der heiklen Entwaffnungsfrage sollten intensiv fortgesetzt werden. Die IRA – und nur die IRA – kann sicherstellen, dass die Selbstverwaltung in Nordirland so schnell wieder hergestellt wird, wie sie abgeschafft wurde.

Ähnlich schätzt das niederländische Algemeen Dagblad die Situation in Nordirland ein: Im günstigsten Fall wird die IRA erst im allerletzten Moment, im Mai, ihre Waffen abgeben. Dann hätten sich die Kämpfer nicht den Protestanten gebeugt, und der Frieden wäre gerettet. Wenn die Befugnisse des seit 72 Tagen bestehenden nordirischen Kabinetts vorübergehend ausgesetzt werden, nimmt man damit auch die Streithähne erst einmal aus der Arena. So wird eine Periode der Abkühlung geschaffen, in der man noch nach einem Ausweg suchen kann.

Die russische Tageszeitung Nowyje Iswestija kommentiert eine Demonstration russischer Journalisten für ihren in Tschetschenien vermissten Kollegen Andrej Babitzki: Das Erstaunlichste an der Kundgebung in Moskau war die Einmütigkeit der Journalisten der verschiedensten Blätter, die untereinander konkurrieren, verschiedene politische Positionen vertreten und zu verschiedenen Finanzgruppen gehören. Wohl erstmals seit Beginn der Perestroika sind die Vertreter der Presse zu einer Demonstration gegangen und haben mit unverhohlener Besorgnis darüber gesprochen, dass die Freiheit des Wortes in Russland in ernster Gefahr ist.

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