Die Wochenvorschau für Berlin: Den Kater muss man genießen
Surfen auf der vierten Welle: Wer draußen feiern oder zum Konzert will, kann das dank Draußenstadt-Programm tun – aber nur mit Impfung oder Test.
![Mit Abstand und draußen: Konzerte im Corona-Sommer 2021 Mit Abstand und draußen: Konzerte im Corona-Sommer 2021](https://taz.de/picture/4983530/14/Konzert-Berlin-Programm-1.jpeg)
Der Kopf schmerzt, die Wochenvorschau will geschrieben werden und der Gedanke drängt sich auf, ob am vergangenen Abend nicht ein paar vernünftigere Entscheidungen hätten getroffen werden sollen. Aber die Pandemie stellt sowieso alles auf den Kopf und angesichts steigender Fallzahlen stellt sich die Frage, ob man das Leben nicht maximal genießen sollte. Folgerichtig heißt das Motto der kommenden Woche(n): Die vierte Welle surfen, solange es noch möglich ist!
Glücklicherweise werden die Möglichkeiten für legales und sicheres Amüsement immer zahlreicher. Am Donnerstag wird das vom Senat geförderte Programm des Draußenstadtprojekts bekanntgegeben. Ab August gibt es dann auf dreizehn – meist etwas entlegenderen Orten – ein umfangreiches Kulturprogramm.
Wobei, vielleicht auch nur an zwölf Orten, denn der Bezirk Mitte machte beim Strandbad Plötzensee einen Rückzieher und untersagte sämtliche Musikveranstaltungen dort. Besonders bitter für das Draußenstadtprojekt, dessen Verantwortliche größte Mühen hatten, den Bezirken nach monatelangen Verhandlungen überhaupt Locations abzuringen, noch seltener waren darunter die auch weitab von Wohngebieten gelegenen Orte, an denen Künstler*innen und ihre Gäste im Prinzip auch spätabends noch laut werden dürften. Als „nicht nachvollziehbar“ kritisierte Sprecher der Clubcomission Lutz Leichsenring die Entscheidung des Bezirks; der Betreiber des Strandbads kündigte an, dagegen zu klagen.
Livemusik gibt aber auch noch an anderen Locations, wenn auch nur spärlich. So geben diese Woche die Neuköllner Straßen-Rapper Army of Brothers am Dienstag ein Konzert im Mellow Park in Oberschöneweide.
Aber bitte mit Impfe
Heißt es also nur noch Impfe in den Arm, falls das noch nicht schon längst erledigt ist. Zwar soll ebenfalls am Dienstag das erste Impfzentrum in Tempelhof schließen, dafür gibt es immer mehr Pop-up-Impfangebote, bei denen man sich ohne Termin immunisieren lassen kann.
Nach dem erfolgreichen Start auf dem Ikea-Parkplatz in Lichtenberg sollen auch die Ikea-Filialen in Tempelhof und Schöneberg nachziehen. Impfen lassen kann man sich auch wochentags in der BVG-Zentrale in der Holzmarktstraße oder Freitags vor dem Rathaus Neukölln.
Und gut möglich, dass Letzteres dann ähnliche Folgen hat wie das wiederentdeckte Feiern: Leichte Kopfschmerzen und allgemeine Abgeschlagenheit gibt’s ja nicht nur beim Kater, sondern auch als mögliche Impfreaktion.
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